BRASILIEN – Wir sind im Schla(ra)pfen-Land

BRASILIEN

Wir sind im Schla(ra)pfen-Land – Flip Flop, Tropischer Früchtehimmel und Bossa Nova

 

Zu allererst: Wir haben den Blog wieder eröffnet. Wie sicherlich bemerkt, hat man seit längerer Zeit nichts mehr von uns gehört. Hauptsächlich deswegen, weil uns hier die (subtropische) Hitze derartig schafft, dass wir am Abend nach getaner Arbeit fix und fertig ins Bett fallen (jaaa, Reisen ist auch Arbeit). Außerdem müssen wir unseren Tagesablauf gezwungenermaßen mehr der Sonne anpassen. Hitze sowie beißende und stechende Insekten jeglicher Art treiben uns bereits kurz nach Sonnenuntergang ins Bett, da Licht im Zebra (trotz Insektennetzen) fatal ist. Unsere Adaptierung der vom Hersteller des (teuren), einfacherweise nur als Fliegennetz bezeichneten, Insektenschutzes hilf etwas, aber das Wohnmobil füllt sich trotzdem innerhalb kürzester Zeit mit krabbelndem und fliegendem Getier. In unserer Phantasie möchten wir den Entwickler dieser fragwürdigen, nicht abdichtenden Konstruktion gerne einmal über Nacht mit einem Scheinwerfer zwischen den Beinen im Zebra einsperren und ihn am nächsten Morgen fragen, inwieweit ein Fliegennetz für eine Weltreise sinnvoll ist, denn auch er wird dann wohl bemerkt haben, dass Fliegen das geringste Problem unterwegs im Wohnmobil sind.

 

Wir haben also Anfang September in Iguacu begonnen und unseren Weg über die schöne Costa Verde, dem wunderbaren Rio de Janeiro und seinen Sandstränden und Minas Gerais fortgesetzt und halten uns aktuell in Campo Grande/Mato Grosso du Sul auf. Ursprünglich als kleiner Stopp zum Auftanken sämtlicher Vorräte für den Pantanal gedacht, sind wir nun fast eine Woche hier. Gizmo hat eine Ohrenentzündung durch Parasiten und ein für uns undefinierbares Geschwür am Hinterlauf – nach wie vor sitzt uns nach seiner Infektion durch Sandmücken die Angst vor Leishmaniose im Genick. Zum Glück hat sich aber nach diversen Bluttests zumindest diese Befürchtung nicht bewahrheitet. Er braucht aber ein paar Tage Ruhe, die Wunde sollte zuheilen und die erneute Gabe von Antibiotika – kombiniert mit der Hitze – macht dem armen Buben ziemlich zu schaffen. Nach fast 2 Monaten im heißen Klima vollzieht sich erst jetzt langsam der Fellwechsel. Das entzückende Tierarzt Ehepaar entpuppt sich als enorme Hilfe und Bereicherung. José und Silmar helfen wo immer sie können. Gizmo darf tagsüber in der klimatisierten Klinik bleiben, wenn wir unsere Erledigungen machen – im Zebra hat es da um die 50+ Grad – das wäre völlig unmöglich mit Hund. Dazu kommt, dass sich Haimo einer Zahn-OP unterziehen musste. Es gibt zwar plastische Chirurgen und Zahnkliniken wie Sand an der Copacabana, aber wem vertrauen? Im Endeffekt sind es zwei junge, ambitionierte Ärztinnen geworden, die vorbildlich gearbeitet haben. Wir haben uns daher aufgrund dieser Umstände entschieden, für ein paar Tage in einem klimatisierten Hotel einzuchecken (bei uns würde man das wohl nicht als Hotel bezeichnen) und hier das Zebra sicher zu parken. Beide Männer haben etwas Zeit zum Ausruhen gebraucht und 35 bis 40 Grad im Schatten helfen bei der Wundheilung nicht unbedingt.

 

Und zu guter Letzt haben wir auch am Zebra einige Baustellen zu beheben. Im tropischen Schüttregen ist an 2 Stellen im Zebra Wasser eingedrungen. Zum einen an der „Haustür“, die sich von Anfang an als Schwach- bzw. Baustelle entpuppt hat und zum Anderen an einer Wartungsklappe. Teile des Holzbodens sind völlig vermodert und mussten entfernt werden, der Rest des Stauraums im Boden konnten wir mit Umschließen der Heizschläuche als Trockengerät halbwegs in den Griff bekommen – der andauernde tropischen Regen ist da nicht unbedingt hilfreich.

 

Was soll man sagen, aktuell ist es gerade eine etwas größere Herausforderung für uns, aber wir werden immer wieder mit netten Erlebnissen belohnt – die Hilfsbereitschaft und Offenheit in Brasilien überrascht uns immer wieder.

 

Ab morgen geht es dann in DEN Pantanal – genauer gesagt – den südlichen Teil. Wir freuen uns sehr darauf, obgleich es definitiv eine weitere Herausforderung für uns werden wird. Das artenreichste Gebiet der Welt wartet halt nicht nur mit knuffigen Wasserschweinen auf. Wir müssen sowohl Mensch als auch Tier vor den anderen nicht so freundlichen Kollegen schützen. Auf Gizmo müssen wir besonders aufpassen, Leishmaniose, Cobras und Alligatoren sowie absolutes „Schwimmverbot“ werden ihm leider viel Repellent und die kurze Leine einbringen – unsere Tierärzte haben uns eindringlich gewarnt.

 

Bis Anfang Dezember dürfen wir uns in Brasilien aufhalten und danach werden wir unseren Weg Richtung Bolivien fortsetzen. Wir arbeiten derzeit auch am (sehr überfälligen) Bericht „Paso de Jama – Iguacu“ - mit viel Glück und Kaffee werden wir diesen morgen online stellen.

 

Wir grüßen euch alle ganz, ganz herzlich und bis bald! Haimo, Michi & Gizmo

 


Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
Alle Bild und Textrechte © by Haimo Ziegeleder